Stephanie Regenbrecht
Ankaufspolitik, Architektur und Inszenierungsstrategie der Sammlung Falckenberg
2024, 240 Seiten, 14,5 x 21 cm, 25 Abbildungen, Schweizer Broschur
ISBN: 978-3-88960-248-0
Preis: 32,00 €
Eine schleichende Entwicklung erreicht zu Beginn des 21. Jahrhunderts einen ersten Höhepunkt: kapitalkräftige Privatsammler*innen gelten als die „neuen Stars“ des Kunstbetriebes. Ihre für die Allgemeinheit zugänglichen Kunsträume „boomen“ und sehen der altehrwürdigen Institution des öffentlichen Museums dabei zum Verwechseln ähnlich. Was aber bedeutet das für die Kunst? Verliert sie ihr kritisches Potential und hallt in zukünftige Generationen nurmehr als hedonistisches Echo einer auf die eigene Medienwirksamkeit ausgerichteten Schicht megasolventer Privatmenschen nach?
Die Sammler- und Sammlungskarriere Falckenberg steht paradigmatisch für diese oftmals noch „recht ratlos“ geführte Debatte. Die Eröffnung des eigenen Ausstellungshauses im Jahr 2001 markiert nicht nur den Startpunkt einer regelrechten Gründungswelle privater Kunsträume in Deutschland. Die Übernahme der Sammlung durch die städtischen Deichtorhallen im Jahr 2011 validieren sie auch international. Dabei wurde kaum ein Bestand und eine Figur so kontrovers diskutiert wie die Sammlung und die öffentlichen Selbstdarstellungen von Harald Falckenberg († 2023).
Welche Inszenierungsstrategien also wurden für seine Sammlung wirksam und wie tragen – über diesen spezifischen Bestand hinaus – das komplexe Miteinander von Präsentation und Rezeption überhaupt zur Bedeutungsgenerierung von „öffentlichen Privatsammlungen“ bei?
Stephanie Regenbrecht ist Museumsforscherin, Kuratorin und Künstlerin. Neben ihrem wissenschaftlichen Abschluss ist sie auch Meisterschülerin von Ayşe Erkmen. Sie arbeitete als freie Kuratorin und Mitarbeiterin u. a. im Museum Abteiberg, in der Hamburger Kunsthalle, der Kunsthalle Mannheim und in den Deichtorhallen Hamburg und erhielt verschiedene Forschungsstipendien, unter anderem von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Ab 2021 war sie als Mitarbeiterin für Programmentwicklung bei der Kulturstiftung des Bundes beschäftigt und wechselte 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Direktorin an das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Ihre Promotion über die Medienstrategien privater Kunstsammlungen erfolgte im Programm „PriMus – Promovieren im Museum“ an der Leuphana Universität Lüneburg.