Foto: Marcel Köhler
Henry Kaap (Hg.), Sabine Weingartner (Hg.)
colophon. Magazin für Kunst und Wissenschaft
Eine Kooperation des Instituts für Kunstgeschichte der LMU München und der AdBK München: colophon-magazin.de
Mit Beiträgen von Sinem Arslan, Marie Badziong, Keith Boadwee, Leon Boden, Laura Bücheler, Amelie Cha, ChatGPT, Cristina Chiriac, Vivien Csernecky, Alicia Fackler, Julia Hemberle, Rosanna Höricht, Emilia Hoth, Susanne Huber, Franz Lang, Christian Liclair, M. Victoria Lobato, Vinzenz Löwel, Anna McCarthy, Zoe Much, Hannah Selin Müller-Rabe, Elias da Costa, Antonia Paul, Hannah Rathschlag, Alicia Rieke, Momo Sachs, Auri Sattelmair, Mirjam Schmalzl, Nikita Schweizer, Feriel Sghaier, Sophie Slade, Gabriele Winter-Pereira, Yiyuan Zhang
Grafik: Carina Müller, studio MLLR
2024, 50 Seiten, 21 cm x 29,7 cm
ISBN: 978-3-88960-242-8
Preis: 12,00 €
colophon #6 ist eine intellektuelle Erkundung der komplexen und vielschichtigen Beziehung zwischen Kunst und Pornografie, die von den radikalen Umwälzungen der 1960er Jahre bis zu den digitalen Umgebungen von heute reicht. Dabei werden nicht nur diverse Positionen von Künstler*innen vorgestellt, die die Grenzen von Kunst und Pornografie ausloten, überschreiten und verwischen, sondern auch der kunsthistorische Kontext untersucht, der diese Diskussionen über Sexualität und Begehren einrahmt. Die Zusammenführung unterschiedlicher Perspektiven aus künstlerischer Praxis und Kunstwissenschaft will dieses oft umstrittene Terrain aufzeigen und die Leser*innen dazu einladen, mögliche Vorurteile zu überdenken, um sich mit der Komplexität dieser Beziehung auseinanderzusetzen. Die Adaption pornografischer Mittel in der Kunst kann nicht nur provozieren und inspirieren, sondern auch das Wesen von Begehren, Identität und künstlerischem Ausdruck hinterfragen, kritisieren und neu erfinden. colophon #6 lädt zu einer Reise durch die Landschaften der visuellen Kultur ein, in denen das Provokative und das Tiefgründige oft Hand in Hand gehen.
Henry Kaap ist seit 2019 akademischer Rat auf Zeit am Institut für Kunstgeschichte der LMU München. Zuvor war er von 2016 bis 2019 wissenschaftlicher Assistent im Forschungsprojekt "Iconic Presence: The Evidence of Images in Religion" an der DFG-Kollegforschungsgruppe "BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik" der FU Berlin. Seine Promotion zu Lorenzo Lotto, Andrea Odoni und Fragen nach dem Komplex von Kunstschaffen und Kunstsammeln in Zeiten von Bildverehrung, Bildskepsis und Bildwitz im Venedig der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erfolgte 2019 an der FU Berlin. Seine Forschungen führten ihn u.a. an das Kunsthistorische Institut in Florenz – Max-Planck-Institut (2013–2016) sowie das Deutsche Studienzentrum Venedig (2020/2021). Seit Ende 2018 ist er Redakteur bei kritische berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften sowie beim internationalen Fachinformationsdienst ArtHist.net. Zu seinen Forschungen zählen neben der europäischen Kunst der Frühen Neuzeit im Besonderen politisch engagierte Kunst und zeitgenössische Ästhetiken des Widerstands sowie popkulturelle Alternativentwürfe von Kunst(geschichten) und (Kunst-)Museen.
Sabine Weingartner ist promovierte Kunsthistorikerin mit einem Schwerpunkt auf der Kunst der 1960er- und 70er-Jahre. Ihre Arbeit über die frühe Arte Povera mit einem Fokus auf der Turiner Ausstellungsinitiative Deposito d’Arte Presente (1967-69) befindet sich derzeit in der Publikationsphase. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in München konzipiert und leitet sie Diskurs- und Lehrveranstaltungen an der Schnittstelle von ästhetischer Praxis und Theorie. Neben ihrer akademischen Tätigkeit ist sie als Herausgeberin, Autorin und Kuratorin im Bereich der zeitgenössischen Kunst aktiv.